Unser Unterricht
Unterrichtsphilosophie
Unser Unterricht wird nach dem lösungsorientierten WOWW-Ansatz von Berg und Shilts geführt und stellt den Menschen mit seinen persönlichen Ressourcen ins Zentrum. Ob von A nach B, oder X nach Y - wir orientieren uns an den individuellen Möglichkeiten und begleiten Karatekas mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen auf ihrem Karateweg.
Unterrichtsform
Karate wird in der Regel in Klassen unterrichtet, welche niveaugetrennt oder auch stufenübergreifend geführt werden. Privatstunden eignen sich hervorragend für einen ganz selbstbestimmten Einstieg in die Kampfkunst, für zeitlich flexibles Training oder auch ergänzend für die konzentrierte Arbeit an spezifischen Themen in der Prüfungsvorbereitung.
Trainingselemente
Kata (Form)
Die in der Grundschule geübten Techniken und Stellungen werden zu verschiedenen, fest vorgeschriebenen Kombinationen zusammengefügt. Kata wird auch als stilisierter Kampf bezeichnet und traditionellerweise ohne Partner ausgeführt. Unsere Schule unterrichtet daneben noch Kumite-Katas, d.h. Kampf-Katas, welche jeweils mit vier Partnern einstudiert werden.
Kihon (Grundschule)
Kihon bildet das Fundament des Karatetrainings und umfasst das Lernen und Verfeinern von Hand- und Beintechniken, Schlag- und Blocktechniken und Stellungen.
Kumite (Kampf)
Die in der Grundschule geübten Techniken werden im Kumite frei miteinander kombiniert und angewendet. Dabei sind gewisse Regeln einzuhalten. Unsere Karatekas werden ab 9. Kyu in einem unserer drei Kampfsysteme unterrichtet.
Der weitaus grösste Teil unserer Mitglieder praktiziert Shobu-Kumite, damit wird der freie Kampf ohne Kontakt bezeichnet. Gekämpft wird mit einer leichten Schutzausrüstung, erlaubt sind kontrollierte, kontaktlose Faust- und Fusstechniken zum Kopf oder Oberkörper sowie Würfe und Wischer. Techniken, welche unterhalb der Gürtellinie ausgeführt werden sowie Treffer, welche Wirkung zeigen, sind in diesem Kampfsystem nicht erlaubt. Reaktionsvermögen, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Körperkontrolle sind wichtige Komponenten dieses Kampfsystemes.
In den Jugendlichenklassen wird zusätzlich zum Shobu-
Kumite auch Semikontakt-Kumite unterrichtet. Dieses
Kampfsystem erlaubt etwas mehr Kontakt als das Shobu-
Kumite, zielt aber ebenso auf Punkte und nicht auf
Wirkung und unterscheidet sich damit klar vom Vollkontakt-
System.Ein kleiner Teil unserer Erwachsenen trainiert im Vollkontakt-System, welches ein spannendes Ausloten der eigenen körperlichen und mentalen Fähigkeiten und Grenzen und eine intensive Auseinandersetzung mit dem Partner erlaubt.
Rituale
Wir legen Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander und pflegen rund um den Unterricht ausgewählte Rituale. So wird beispielsweise jede Lektion mit einem kurzen Meditations- und Grussritual eröffnet und wieder beendet. Auch wird den Trainingsräumlichkeiten (Dojo) und Trainingspartnern durch eine leichte Verneigung und den traditionellen Osu-Gruss Respekt erwiesen. Den Vornamen der Unterrichtenden wird zudem bei der Anrede die Bezeichnung "Senpai" (dt. Älterer, oder Lehrer) angefügt.
Atemtechnik
Im Karatetraining wird in der Regel eine tiefe Bauchatmung eingesetzt. Mit dem Kiai (Kampfschrei), dem Ibuki (kraftvolle Pressatmung) und Nogare (langsame Ruheatmung) werden noch weitere besondere Atemformen unterrichtet.
Konditionstraining
Karatetraining wirkt sich durch die ganzheitliche Bewegungsform positiv auf die Kraft im gesamten Bewegungsapparat, wie auch auf die Ausdauer aus. Gezieltes Kraft- und Ausdauertraining ergänzt zudem den technikorientierten Karateunterricht und trägt zu einer verbesserten Kondition bei. Die Beweglichkeit wird durch eine vielseitige und sorgfältige Bewegungsausführung sowie in den Jugendlichen- und Erwachsenenklassen durch regelmässige Stretching-Einheiten gefördert. Die explosive Bewegungsausführung bei Schlag- oder Abwehrtechniken trainiert die Schnellkraft, zudem sind die komplexen Bewegungsabläufe im Karate ein hervorragendes Koordinationstraining, welches sich in jeder Lebensphase positiv auf den Alltag auswirkt.
Selbstverteidigung
In unserem Unterricht lehren wir Karate als Mittel zur gewaltfreien Konfliktlösung. Regelmässiges Karatetraining wirkt sich positiv auf das Auftreten aus und schärft die Wahrnehmung der Umwelt. Gleichzeitig erhalten alle Karatekas die notwendigen Kenntnisse, um sich in der Not zur Wehr setzen zu können. Selbstverteidigung wird altersgerecht in all unseren Kursen thematisiert. Im Kinderunterricht wird besonderes Augenmerk auf das Wahrnehmen und Respektieren von Grenzen beim Gegenüber, wie auch auf das Kommunizieren der eigenen Grenzen und Einstehen dafür gelegt. Fortgeschrittene Karatekas trainieren verschiedene, zunehmend komplexere Angriffs- und Verteidigungssituationen mit Partnern, und eignen sich dadurch ein umfangreiches Repertoire an angemessenen und wirkungsvollen Reaktionsmöglichkeiten an.